Wer sind die Eziden?
Die Eziden: eine indigenes Volk mit monotheistischer Religion
Historisch gesehen lebten die Eziden ursprünglich in der heutigen Türkei, in Syrien, im Iran und im Nordirak. Ihre reiche religiöse und kulturelle Tradition ist nur mündlich überliefert und trägt wesentlich zur lebendigen Vielfalt im "Fruchtbaren Halbmonds" bei. Der ezidische Glaube ist monotheistisch und weist viele Gemeinsamkeiten mit anderen Traditionen des Nahen Ostens auf, darunter Judentum, Christentum und Islam. Er zeichnet sich durch ganz eigene Gebetsrituale und -formen aus, in dessen Zentrum steht die Rolle des Pfauenengels Tawusi Malek, den die Eziden als Boten Gottes verehren.
Eine Geschichte der Vertreibung
Seit Jahrtausenden ist die Region des Fruchtbaren Halbmondes ein Ort von außerordentlichem landwirtschaftlichen Ertrag, sowie großer biologischer und kultureller Vielfalt. Der Berg Shingal ist die Heimat, das geistliche Zentrum und der sichere Hafen für das Volk der Eziden. In den 1970er- und 80er-Jahren wurde vom Staat ein Umsiedlungsprogramm durchgeführt, bei der die einheimische ezidische Bevölkerung gewaltsam aus fast 150 ihrer Dörfer auf dem Berg Shingal vertrieben und in "Sammeldörfer" in der Ebene umgesiedelt wurde.
Im Jahr 2014 überfiel die IS die ezidischen Dörfer und töteten oder versklavten mehr als 10.000 Eziden. Sie vertrieben fast die gesamte Bevölkerung von 400.000 Menschen, plünderten deren Eigentum und zerstörten die Naturräume. Dieser Angriff hatte ein Ziel: das Volk, die Kultur und die Religion der Eziden auszulöschen.
Rückkehr und Wiederaufbau
Viele Eziden haben ihre Heimat und Zuflucht, das Shingal-Gebirge, bereits erreicht oder hoffen, dorthin zurückkehren zu können. Wir haben eine Vision, eine Strategie und den Willen, den Shingal wieder aufzubauen und bewohnbar zu machen, aber wir brauchen Ihre Hilfe beim Wiederaufbau!